PM: Denk doch mal wer an die Kinder, aber nur an die Deutschen

Keine Ruhe für Nazis

Heute haben in Heiligenstadt bis zu 80 Personen gegen die Umnutzung der Heiligenstädter Förderschule protestiert. Ihr Grund für den Protest ist, dass das Gebäude zukünftig eine Unterkunft für Asylbewerber*innen werden soll. Dies hatte Landrat Werner Henning am 12.08. auf der Kreistagssitzung angekündigt. Bald darauf fand sich eine Gruppe „besorgter Bürger*innen“ zusammen, die eine Petition gegen die Schließung startete und auch die Demonstration auf dem vom Marktplatz zum Friedensplatz in Heiligenstadt organisierte. Gegen 17 Uhr versammelten sich die zuerst ca. 60 Personen und hielten ihre Kundgebung ab. Natürlich waren auch die Kameraden von der NPD nicht weit.

„Die Durchführung einer solchen Veranstaltung ist absolut verantwortungslos.“, sagte Paula Schuchardt, Sprecherin der Association Progrés. „Gerade jetzt, wo vor allem in Ostdeutschland massive rassistische Hetze stattfindet und Asylunterkünfte brennen, sollte derartigen Versammlungen Einhalt geboten werden.“ Laut einem aktuellen Bericht der Süddeutschen Zeitung finden mehr als die Hälfte aller rassistischen Übergriffe in Ostdeutschland statt.
Das perfekte Beispiel: Ähnlich wie in Heiligenstadt wurden 32 Flüchtlinge in der ehemaligen Dorfschule von Häslich bei Bautzen untergebracht. Auch dort eskalierte die Situation kurz nach Bekanntwerden der Information.
„Angriffe auf das Recht auf Asyl und vor allem auf Asylbewerber*innen und deren Wohnräume sind auch im Eichsfeld möglich. Vor allem dann, wenn sich wie heute Bündnisse aus „besorgten Bürger*innen“ und Neo-Nazis bilden. In diesem Milieu sind offener Rassismus und die Verbreitung fremdenfeindlicher Parolen vorprogrammiert.“, so Schuchardt weiter.
Im Eichsfeld werden laut TLZ in den kommenden drei Monaten 500 Asylbewerber*innen erwartet. Passenden Wohnraum zu finden, gestaltet sich bisher offenbar schwierig.
Die Situation darf nicht weiter eskalieren. Alle Bürger*innen sind dazu aufgerufen, die Geflüchteten bestmöglich zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass rassistische Gruppierungen das Leben der Asylsuchenden nicht gefährden.

Paula Schuchardt
Pressesprecherin der Association Progrès

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